freiraum: Gedenkkonzert am 09.11.

„These Are The Days“…Werke von Ruth Schönthal

Ruth Schönthal ist eine der faszinierendsten Komponistinnen des 20. Jahrhunderts und ein profiliertes Beispiel, welcher Schatz uns durch die Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Deutschlands verloren gegangen ist. In diesem Jahr feiern wir 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. Durch unser Konzertprojekt am Jahrestag der Reichspogromnacht möchten wir den Blickwinkel auf das überragende Werk einer großen Künstlerin legen, die sich trotz ihres Schicksals am Ende ihres Lebens ihrem Geburtsland wieder versöhnlich näherte.

Ruth Schönthal konzertierte schon als Kind europaweit und wurde als jüngste Schülerin ins Stern’sche Konservatorium in Berlin aufgenommen. Bereits als Elfjährige musste sie aufgrund der „Rassengesetze“ des Dritten Reichs ihr Studium dort beenden. Ruth Schönthal ging mit ihrer Familie ins Exil und wurde schließlich 1946 aus Mexiko von Paul Hindemith in seine Kompositionsklasse nach Yale geholt. In den USA konnte sie dann sowohl beruflich als auch privat Wurzeln schlagen. Erst 1980 unternahm sie eine erste Reise in das Land, in dem sie geboren wurde. Ihre Verbindung zu Deutschland war erst zögerlich, intensivierte sich aber im Laufe der Jahre.

In ihrem Werk vereint sie Elemente europäischer Musiktradition mit Einflüssen anderer Musikkulturen. Sie setzte sie sich immer wieder musikalisch mit den Themen Krieg und Vertreibung und mit religiösen Themen auseinander. „Komponieren ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Man muss dabei auch wissen, wer man selbst ist, auch ethnisch. Es muss Charakter haben und ein Spiegel des eigenen Lebens sein.“

In unserem Konzert werden Werke für Klavier solo, Orgel und Klavier, Flöte solo, Flöte und Klavier, zwei ihrer Liederzyklen und eine Bearbeitung ihres Kammermusikwerkes „The Solitary Reaper“ für Sopran, Flöte, Klavier und Orgel zu hören sein.

Dienstag, 9. November 2021
Beginn: 19.30 Uhr
Freie ev. Gemeinde, Oeder Weg 6, Frankfurt

Es wirken mit:

Duo „Flöte an Tasten“: Ute-Gabriela Schneppat (Flöte) & Karin Heidrich (Klavier)
Marlies Stahl (Sopran)
Eunhye Bading (Klavier & Orgel)
Ulrike Schwabe (Moderation)

Eintritt frei - Einlass nach 3G-Regel
Wir bitten um Spenden für Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.

Kartenreservierung

kultur@freiraum-oederweg.de

Künstlerinnen

Duo Flöte an Tasten
Ute-Gabriela Schneppat, Flöte & Karin Heidrich, Klavier

stehen für außergewöhnliche Klangerlebnisse, mitreißende Interpretationen und ausgefallene Programme. Zusammen brennen sie für gute Musik und das Unbekannte seit über 30 Jahren. Ihr gemeinsamer musikalischer Weg begann noch in der Studienzeit. Prüfungen wurden zusammen gestaltet und es wurde gemeinsam der musikalische Schliff in vielen Kammermusik- und Meisterkursen geholt. Seitdem hat sie ihre musikalische Reise quer durchs Land und ins europäische Ausland geführt. Ihr Herzensanliegen ist es auch die zu Unrecht kaum beachtete Musikliteratur von Komponistinnen hörbar zu machen.

 

 

Eunhye Bading, Klavier und Orgel

wurde in Seoul, Südkorea, geboren. Sie studierte an der Frankfurter Musikhochschule im Hauptfach KA Orgel bei Daniel Roth (Paris), Martin Lücker und Johannes von Erdmann und schloss das Studium erfolgreich mit Diplom ab. Anschließend absolvierte sie ein Aufbaustudium IGP mit Hauptfach Klavier. Seitdem ist sie selbständig als Konzertpianistin und Organistin sowie als engagierte Musikpädagogin tätig. Sowohl am Klavier als auch an Orgel und Cembalo tritt sie im Duo, Trio und Quartett im Rahmen verschiedener Konzerte im In- und Ausland auf. Sie widmet sich auch leidenschaftlich der Korrepetition und Liedbegleitung.

 

 

 

Marlies Stahl, Sopran

schloss im September 2019 ihr Studium mit dem Master in Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt ab. 2014 sang sie in der Konzertwerkstatt Erlangen Dido in „Dido and Aeneas“ von H. Purcell. Kurse bei Dorian Keilhak, Hedayet Djeddikar, Adi Bar, Felice Venanzoni, Udo Gefe, Eugen Wangler, Björn Huestege, Denette Whitter, Siegfried Jerusalem und Michael Nagy rundeten ihre musikalische Ausbildung ab. Gesangpädagogisch wird sie von Leah Frey-Rabine betreut. Zu ihrem Repertoire gehören Werke von Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini, Richard Wagner und Richard Strauss. Sie ist 2019 Stipendiatin des Richard Wagner-Verbands Frankfurt und eine Gewinnerin des internationalen Gesangswettbewerb Schloss Rheinsberg 2020.

 

Ulrike Schwabe

begann ihre Gesangsausbildung an der Wiener Musikhochschule. Aus Leidenschaft zum Unterrichten schloss sie ihr Studium mit der staatlichen Prüfung für Privatmusiklehrer im klassischen Gesang an der Akademie in Wiesbaden ab. Als Mitglied im Bund Deutscher Gesangspädagogen nahm sie erfolgreich an einer Zertifizierung in der Pädagogik des populären Gesanges teil. Ebenso ist sie Mitglied im Frankfurter Tonkünstlerbund. Sie konzertierte als erfahrene Konzertchorsängerin weltweit u.a. unter Helmut Rilling (Gächinger Kantorei Stuttgart). Sie gab beliebte klassische Liederabende, wo sie zusammen mit ihrer Pianistin Karin Heidrich ein besonderes „halbszenisches“ Format entwickelte. Ulrike Schwabe unterrichtet mit „Herz und Leidenschaft“ und hat etliche Schülerinnen erfolgreich zum Musikstudium geführt. Ebenso gerne moderiert sie Konzerte und Gottesdienstveranstaltungen und liebt es, den Konzertbesucher tiefer in das Musikverstehen hineinzunehmen. So ist es für sie auch heute eine dankbare Aufgabe, die Zuhörer in die Musiksprache Ruth Schönthals begleiten zu dürfen.

 

 

 

 

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